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STADT UND LAND erinnert mit neuen Straßennamen im Quartier Gut Alt-Biesdorf an lokale Persönlichkeiten

Berlin, 21. Oktober 2020 – Auf dem ehemaligen Gut Alt-Biesdorf im Bezirk Marzahn-Hellersdorf gibt es drei neue Adressen: den Elsa-Ledetsch-Weg, den Gisela-Reissenberger-Platz sowie den Heino-Schmieden-Weg. Die Benennung der Straßen erfolgte im Zusammenhang mit dem Neubau des Wohnquartiers Gut Alt-Biesdorf. Die STADT UND LAND errichtet hier bis Mitte 2021 insgesamt 515 Wohnungen. Die Schilder mit den neuen Straßennamen wurden in den vergangenen Tagen aufgestellt.

Ehrung für lokale Persönlicheiten: Neue Straßennamen im Gut Alt-Biesdorf.

Geehrt werden mit der Namensgebung lokale Persönlichkeiten. Die beiden Widerstandskämpferinnen Elsa Ledetsch und ihre Tochter Gisela Reissenberger versteckten während der NS-Zeit in den Jahren 1943 und 1944 jüdische Mitbürger in ihren Wohnungen in Biesdorf. Mit Heino Schmieden wird der Architekt des Biesdorfer Schlosses gewürdigt. Die Benennung der Quartiersstraßen geht auf eine Initiative der STADT UND LAND zurück. Sie hatte dem Bezirk vorgeschlagen, die neu angelegten Straßen im Quartier Gut Alt-Biesdorf nach den Persönlichkeiten zu benennen. In Berlin obliegt die Benennung von Straßen grundsätzlich den Bezirken.

Ingo Malter, Geschäftsführer der STADT UND LAND, sagt anlässlich der Straßenbenennung: „Die künftigen Bewohner in unserem Quartier Gut Alt-Biesdorf haben jetzt eine konkrete Wohnadresse, die mit den neuen Straßenschildern auch sichtbar ist. Es freut uns insbesondere, dass wir auf dem Areal des historischen Gutshofs lokale Persönlichkeiten würdigen können, die in Biesdorf auf verschiedene Weise aktiv waren und deren Wirken nicht in Vergessenheit geraten darf.“

Dagmar Pohle, Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf und Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, erklärt: „Der Bezirk sucht schon seit Jahren nach einer Möglichkeit, an das mutige Handeln von Elsa Ledetsch und ihrer Tochter Gisela Reissenberger zu erinnern und Straßen nach ihnen zu benennen. Daher sind wir dem Vorschlag der STADT UND LAND sehr dankbar und haben ihm entsprochen. Ebenso hat Heino Schmieden als Architekt des Biesdorfer Schlosses lokale Geschichte geschrieben.“

Dr. Heinrich Niemann, Vorstandsvorsitzender der Freunde des Schloss Biesdorf e.V. betont: „Was Elsa Ledetsch und Gisela Reissenberger für ihre jüdischen Mitbürger getan haben, dürfen wir nie vergessen. Ich freue mich besonders, dass eine der Straßen hier im neuen Quartier in Biesdorf nach dem Schlossarchitekten Heino Schmieden benannt wird. Er hat mit dem Biesdorfer Schloss ein Kleinod in spätklassizistischem Stil geschaffen, dessen Ambiente heute die Besucher unserer Kulturveranstaltungen erfreut.“

Elsa Ledetsch hat in der Gleiwitzer Straße 7 gewohnt, ihre 1913 geborene Tochter Gisela Reissenberger lebte nur wenige Minuten entfernt in einer eigenen Wohnung. Während der Nazi-Herrschaft versteckten sie vier jüdische Menschen und retteten ihnen so das Leben. Für die Rettung von Juden während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Elsa Ledetsch und Gisela Reissenberger 1987 von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

Heino Schmieden (1835-1913) entwarf zahlreiche Pläne für Museen, Krankenhäuser, Denkmäler sowie Wohn- und Geschäftshäuser. Im Jahr 1868 wurde nach seinen Plänen das Schloss Biesdorf errichtet, eine spätklassizistische Turmvilla, die heute unter Denkmalschutz steht. Heino Schmieden wurde 1881 Mitglied der preußischen Akademie des Bauwesens und 1887 der preußischen Akademie der Künste. Zudem wurde ihm für seine Verdienste um das Bauwesen vom Ministerium eine Goldene Medaille verliehen.

Die STADT UND LAND hat bereits rund drei Viertel des neuen Wohnquartiers Gut Alt-Biesdorf fertiggestellt. Nach der Vollendung des 1. und 2. Bauabschnitts sind dann etwa 380 Wohnungen realisiert. Bereits zum Jahresende sollen die ersten Mieter einziehen können. Bis Mitte 2021 werden nach derzeitiger Planung weitere 133 Wohnungen fertiggestellt sein. In dem neuen Wohnquartier an der B1 entstehen insgesamt 515 Wohnungen für eine generationenübergreifende Bewohnerschaft, davon sind 199 mit einer Einstiegsmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter öffentlich gefördert. Bis 2021 werden auf dem Gelände noch drei große Bestandsgebäude saniert: der Kuhstall am Dorfplatz, der Pferdestall an der Straße Alt-Biesdorf und der ehemalige Speicher.

Weitere Informationen zum Quartier Gut Alt-Biesdorf:
https://www.stadtundland.de/ (Öffnet in einem neuen Tab)

Die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH gehört mit mehr als 49.000 eigenen Wohnungen, über 800 Gewerbeobjekten und knapp 9.900 für Dritte verwaltete Mieteinheiten in Neukölln, Treptow-Köpenick, Tempelhof-Schöneberg, Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Marzahn-Hellersdorf sowie in Neuenhagen und Fredersdorf zu den großen städtischen Wohnungsbaugesellschaften Berlins. Der Bestand soll bis 2026 durch Neubau und Ankauf auf insgesamt 55.500 Wohnungen wachsen. Derzeit befinden sich etwa 2.400 Wohnungen im Bau. Konkrete Projekte mit über 2.500 neuen Wohnungen und einem Baubeginn ab 2020 befinden sich in der Planung. Kontinuierlich investiert die STADT UND LAND auch in die Sanierung und Modernisierung ihrer Bestände und unterstützt zahlreiche soziale Projekte und Initiativen zur Stärkung der Quartiere.

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